Stadt Müllheim im Markgräflerland

Stadtinfos - Geschichte, Ehrenbürger

 

Geschichte, Ehrenbürger

Geschichte Müllheims im Markgräflerland

Geschichte im Überblick

  • 758: Erste urkundliche Erwähnung als »villa Mulinhaimo«
  • 1698: Erster Wochenmarkt
  • 1727: Verlegung des Amtssitzes der Herrschaft Badenweiler nach Müllheim
  • 1810: Verleihung der Stadtrechte
  • 1872: Erster Müllheimer Weinmarkt
  • 1971: Verlust des Kreissitzes
  • 1971-74: Eingliederung umliegender Gemeinden
  • 2003: Verleihung des Prädikats »Staatlich anerkannter Erholungsort«
  • 2008: 1250 Jahre erste urkundliche Erwähnung

Am 27. Oktober 758 schenkte Strachfried seinen Besitz in Müllheim, darunter auch Weinberge, dem Kloster St. Gallen. Diese Urkunde, die im Stiftsarchiv zu St. Gallen aufbewahrt wird, enthält die erste schriftliche Erwähnung der »villa Mulinhaimo«, der heutigen Stadt Müllheim.

Bodenfunde, vor allem aus der Römer- und Alemannenzeit, zeigen, dass aber schon vor 758 Menschen hier gewohnt haben. Bei Grabungen, die aus Anlass der Renovierung der Martinskirche in den Jahren 1980 und 1981 vom Landesdenkmalamt durchgeführt wurden, stieß man auf Teile einer römischen Villa, die, so wird vermutet, Kernstück eines der größten römischen Landgüter in dieser Gegend gewesen ist. Ende des 1. Jahrhunderts bauten die Römer ihre Badeanlagen im nahen Badenweiler. Die Geschicke der Stadt Müllheim waren in früheren Jahrhunderten sehr eng verknüpft mit denjenigen der Herrschaft Badenweiler, zu der Müllheim gehörte. Diese bildete Jahrhunderte hindurch einen Bestandteil eines der Gebiete der alemannischen Herzöge. Noch heute sind die Grenzen der alemannischen Siedlungen erkennbar.

Das ursprüngliche Müllheim bestand aus zwei Orten am Ausgang des Weilertals: Ober- und Untermüllen, die endgültig zusammenwuchsen, als 1727 der Amtssitz von Badenweiler nach Müllheim verlegt wurde. Schon 1698 erhielt die Gemeinde das Recht zur Abhaltung eines Wochenmarktes. Neben Acker- und Weinbau brachten Gewerbefleiß und Handel, besonders der Weinhandel, eine Aufwärtsentwicklung. Durch den immer stärker werdenden Zustrom von Beamten und Angestellten sowie von Handwerkern und Geschäftsleuten stieg die Einwohnerzahl bis zur Jahrhundertwende auf 1700, wovon 300 die Bürgerrechte besaßen. Ein Markstein für Müllheims Entwicklung ist die Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1810. Müllheim war früher und ist auch heute das Zentrum des Markgräfler Weinbaugebietes mit etwa 480 ha Rebfläche. Seit 1872 findet alljährlich der Müllheimer Weinmarkt statt.

Bis zum heutigen Tag gilt Müllheim als eine schulfreundliche Stadt. Bereits im Mittelalter wurde die bestehende Volksschule erwähnt. Von der Lateinschule wurde erstmals im Jahre 1699 berichtet. Heute besitzt die Stadt alle Schularten einschließlich den beruflichen Fachschulen und der Musikschule. Müllheim ist auch Sitz der Volkshochschule Markgräflerland.

Im Zuge der Verwaltungsreform ab 1971 verlor Müllheim zwar den Kreissitz, konnte aber durch die Eingliederung der umliegenden Gemeinden Britzingen, Dattingen, Feldberg, Hügelheim, Niederweiler, Vögisheim und Zunzingen die Einwohnerzahl von 8.000 Einwohnern auf heute ca. 18.000 Einwohner steigern und ist Sitz des Gemeindeverwaltungsverbandes Müllheim-Badenweiler mit über 30.000 Einwohnern.

Der günstige Standort im Dreiländereck war in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg mit entscheidend für die vermehrte Ansiedlung von umweltfreundlichen Industriebetrieben, für die ein besonderes Gebiet im Westen der Stadt ausgewiesen ist.

Durch die schöne landschaftliche Lage Müllheims in der Vorbergzone des südlichen Schwarzwalds entwickelte sich die Stadt auch zu einem beliebten Tourismusort mit vielen Freizeiteinrichtungen. Seit 2003 ist Müllheim staatlich anerkannter Erholungsort. Die besondere Lage und die sehr gute infrastrukturelle Ausstattung der Stadt mit allen Schulen, umfassender ärztlicher Versorgung, sowie den guten Arbeitsmöglichkeiten und hohem Freizeitwert sind Gründe dafür, dass sich Müllheim zu einer beliebten Wohngemeinde entwickelt hat.

Mit dem »Markgräfler Museum« verfügt Müllheim seit 1991 über eine weit über die Stadt hinaus in die »Regio« einwirkende museale Einrichtung von besonderem Rang. In den Jahren 2003 bis 2008 richtet die Stadt Müllheim ein Mühlenmuseum in der ehemaligen Frickmühle ein, um die Bedeutung der Stadt als früherer Standort von acht Mühlen zu dokumentieren.


Ehrenbürger der Stadt Müllheim im Markgräflerland und den Ortsteilen

Dr. August Wilh. Gebhard (1778-1862)
Arzt, 1814-50 Amtsphysikus und seit 1828 Medizinalrat, mit seiner Frau S.C. Maler 1848 Stifter des zentralen Kruzifixes auf dem Friedhof, Ritter des Großherzoglichen Badischen Löwenordens, Ehrenbürgerrecht in Müllheim (vermutlich vor 1848)

Dr. Ernst Blankenhorn (1853-1917)
Ökonom und Weingutsbesitzer, 1890-99 Bürgermeister von Müllheim, Mitglied des Badischen Landtages und des Deutschen Reichstages, Ehrenbürgerrecht in Müllheim um 1899

Karl Ahles (1842-1924)
Evangelischer Theologe, 1881-1920 Pfarrer in Hügelheim, Unterstützer des Kindergartens sowie weiterer sozialer und kultureller Initiativen, Ehrenbürgerrecht in Hügelheim 1913

Gustav Vollmer (1853-1945)
Hauptlehrer, 1877-1884 an der Hauptschule Zunzingen, 1884-1920 an der Hauptschule Niederweiler, langjähriger Dirigent des Gesangvereins, Ehrenbürgerrecht in Niederweiler 1933

Erich A. Graf (1903-1990)
Jurist, 1931-36 Bürgermeister von Badenweiler,1938-45 Referatsleiter Reichsfremdenverkehrsverband Berlin, 1953-1971 Bürgermeister von Müllheim, Ehrenbürgerrecht in Müllheim 1971

Dr. Fritz Fischer (1900-1986)
Journalist, 1926-43 Redakteur der Markgräfler Nachrichten, 1948-1966 der Badischen Zeitung, Zeichner, Maler, Stadtrat, stv. Bürgermeister, 1974 Gründungsvors. Museumsverein, Ehrenbürgerrecht in Müllheim 1973

Günter Nothstein (1931-2018)
Landwirt, 1964-74 Bürgermeister, anschließend bis 1988 hauptamtl. Ortsvorsteher von Hügelheim, erster Geschäftsführer des Bürgerhauses Müllheim, Ehrenbürgerrecht in Müllheim 1988

Hanspeter Sänger (* 1939)
Jurist, 1971-2003 Bürgermeister von Müllheim, erster Vorsitzender des Gemeindeverwaltungsverbandes Müllheim-Badenweiler, Ehrenbürgerrecht in Müllheim 2003