Stadt Müllheim im Markgräflerland

Integration, Flüchtlinge - Zusammenleben und Integration

Mehr als 100 Millionen Menschen befanden sich Mitte 2022 weltweit auf der Flucht, das sind so viele wie noch nie. Sie fliehen vor Krieg, Gewalt und Verfolgung, meist innerhalb des eigenen Landes. Sie versuchen verzweifelt, Zuflucht in sicheren Ländern wie Deutschland zu finden. Darunter sind zahlreiche Kinder, die oft unbegleitet und ohne Eltern auf der Flucht sind, wie bereits vom UN-Flüchtlingswerk UNHCR verzeichnet.

Seit 1953 stellten ca. 6,2 Millionen Menschen in Deutschland einen Asylantrag, davon 5,3 Millionen seit 1990. Im Jahr 2021 wurden Asylanträge von insgesamt 190.816 Personen in Deutschland verzeichnet. Im Vergleich zum Jahr 2020 mit 122.170 Asylanträgen ergibt sich ein Anstieg um 56,2 %. Im 1. Halbjahr 2022 wurden 84.583 Asylerstanträge gestellt. Im Jahr 2021 wurden 164.924 Asylsuchende registriert.

 

Integration in Müllheim

Müllheim ist eine offene Stadt, die Toleranz, Verständigung und ein gutes Miteinander mit ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern pflegt.

Stand Mitte März 2023 leben 3.310 Personen mit Migrationshintergrund oder Zuwanderungsgeschichte aus 62 Ländern in der Kernstadt und in den Ortsteilen. Müllheim will allen Menschen, gleich welcher Herkunft, eine gute Heimat sein. Die Stadtverwaltung fördert und unterstützt deshalb Programme und Aktionen in der Integrationsarbeit und die Weiterentwicklung der gelebten Willkommens- und Anerkennungskultur.

  • Maßnahmen und Angebote im Integrationsbereich
  • Internationaler Beirat
  • Migrantenselbstorganisationen, Vereine und Netzwerke
  • Möglichkeiten der Beteiligung an ehrenamtlichen Projekten
  • Beratung und Unterstützung der in Müllheim lebenden Flüchtlinge

Mit der zunehmenden Zahl an Flüchtlingen, die sich mit ihrem Bleibestatus in Müllheim eine Perspektive für ihr Leben in Deutschland aufbauen wollen und sollen, hat die Stadt im Jahr 2016 die Stelle einer kommunalen Flüchtlingsbeauftragten geschaffen, welche im Jahr 2019 in »kommunale Integrationsbeauftragte/r« umgewandelt wurde.

Die Stelle umfasst heute die Aufgabenbereiche

  • zentrale Anlauf-, Beratungs- und Koordinierungsstelle für alle Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Müllheim
  • Steuerung der Integrations-und Flüchtlingsarbeit
  • Kooperation mit Migrantenorganisationen
  • Pflege und Koordination von Netzwerken unter Einbindung der ehrenamtlichen Helfer
  • Einführung eines transparenten und leicht zugänglichen Integrationsangebotes

Aktuell leben in Müllheim etwa 350 geflüchtete Menschen, die über die Stadt in Anschlussunterbringung untergebracht sind, 88 davon aus der Ukraine. Ca. 300 haben bereits auf dem freien Wohnungsmarkt eine Wohnung gefunden. (Stand November 2023)

Laut Prognosen des Landratsamts Breisgau-Hochschwarzwald werden wir in Müllheim 2023 noch ca. 80 weitere, neue Geflüchtete in Anschlussunterbringung aufnehmen. Darüber hinaus sind knapp 200 Geflüchtete über den Landkreis im Industriegebiet in der vorläufigen Unterbringung untergebracht. (Stand November 2023).

Mit dem anhaltenden Zustrom von Flüchtlingen und allgemeinverstärkter Zuwanderung nach Deutschland erhöht sich der Wunsch der einheimischen Bevölkerung nach Information.
Auf den folgenden Seiten geben wir deshalb Antworten sowohl auf allgemeine Fragen zum Thema Flucht, als auch auf konkrete Fragen zur Situation in unserer Stadt.


Menschen mit Migrationshintergrund

Der Begriff »Menschen mit Migrationshintergrund« steht für

  • zugewanderte Ausländerinnen und Ausländer der ersten Generation
  • in Deutschland geborene Ausländerinnen und Ausländer der zweiten und dritten Generation
  • Aussiedlerinnen und Aussiedler
  • Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler
  • eingebürgerte Menschen sowie
  • Menschen mit mindestens einem zugewanderten Elternteil oder Elternteil mit ausländischer Staatsangehörigkeit

Menschen mit Migrationshintergrund erhalten in Müllheim Unterstützung, ihr Fremdsein zu überwinden, und sich Chancen und gleichberechtigte Teilhabe an allen gesellschaftlichen Bereiche zu verschaffen.

Integration ist ein wechselseitiger Prozess, der zum Ziel hat, Ausländer, die dauerhaft zugezogen sind, in die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland einzubeziehen.

Wichtigste Voraussetzungen für eine gelingende Integration sind die Fähigkeit, sich sprachlich zu verständigen und aufeinander zuzugehen sowie die Akzeptanz unserer Rechts- und Werteordnung.

Die Integration ist bundesgesetzlich geregelt. Der Bund fördert Integrationskurse, in denen die deutsche Sprache und Grundwerte unserer Gesellschaft vermittelt werden. Der Integrationskurs wird durch weitere Integrationsangebote, insbesondere durch ein migrationsspezifisches Beratungsangebot, ergänzt. Auskünfte über örtliche Beratungsangebote erteilen die Kommunen und das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)

Die Datenbank »Baden-Württemberg – aktiv für Integration!« des Integrationsbeauftragten der Landesregierung bietet Ihnen die Möglichkeit, sich über derzeit laufende Integrationsmaßnahmen in Baden-Württemberg zu informieren.