Kommunale Wärmeplanung - Müllheim i. M., Auggen und Badenweiler arbeiten zusammen
24.01.2024
Datensammlung zur Wärmeplanung im Konvoi beginnt
Ein Wärmeplan ist ein zentrales Instrument für Kommunen, um herauszufinden, mit welcher Strategie eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2040 erreicht werden kann. Alle Kommunen sind laut Wärmeplanungsgesetz auf Bundesebene dazu verpflichtet, einen Wärmeplan zu erstellen und regelmäßig zu überarbeiten.
Die drei Kommunen Müllheim i. M., Auggen und Badenweiler haben sich dazu entschieden, eine Kommunale Wärmeplanung durchzuführen. Sie sind damit der Zeit voraus und haben den Prozess freiwillig und im Konvoi nach Landeskriterien – gefördert durch Landesmittel – gestartet.
Zu Beginn steht die Datensammlung (u.a. von Energieunternehmen und Schornsteinfegern), die ab sofort beginnt. Aufgrund dieser Daten erfolgt eine umfangreiche Bestandsanalyse zu Wärmebedarf und Versorgungsinfrastruktur. Der nächste Schritt ist die Potentialanalyse, in der geprüft wird, wo erneuerbare Energien genutzt werden können und wo Einsparmöglichkeiten bestehen. Anhand der vorliegenden Daten aus Bestands- und Potenzialanalyse werden abschließend Gebiete ermittelt, die sich zukünftig für Wärmenetze oder für die dezentrale Energieversorgung eignen. Unterstützt wird der gesamte Prozess von endura kommunal aus Freiburg. Derzeit begleitet das Unternehmen 24 weitere Kommunen bei deren Wärmeplanung. Die Datenauswertung übernimmt der Partner greenventory, ebenfalls aus Freiburg.
Erste Ergebnisse
„Oftmals erwarten an der Nahwärme interessierte Bürgerinnen und Bürger, dass der Wärmeplan aufzeigt, in welchen Straßen und wann genau das Netz gebaut wird. Aufgabe des Wärmeplans ist es jedoch vielmehr, Gebiete zu identifizieren, die nach verschiedenen Kriterien darauf hinweisen, dass sich ein genauerer Blick lohnt“, verdeutlicht Max Elias, Verantwortlicher für die Geschäftsfeldentwicklung und Innovation bei den Stadtwerken MüllheimStaufen. „Liegt ein Eignungsgebiet vor, dann wird im nächsten Schritt eine umfassende und detaillierte Untersuchung durchgeführt. Bis klar ist, welche Straßenzüge zu welchem Zeitpunkt an ein mögliches Nahwärmenetz angeschlossen werden, können nach Abschluss der Wärmeplanung weitere ein bis drei Jahre vergehen“, erläutert Max Elias weiter.
Viel Durchhaltevermögen auf dem Weg zur klimaneutralen Wärme
Die Datenerhebung und -analyse braucht Zeit und Präzision, darin ist sich das Projektteam einig. Bürgermeister Martin Löffler bringt es auf den Punkt: „Gerade jetzt im Winter und bei hohen Energiepreisen hätten wir am liebsten sofort das Wärmenetz vor der Tür. Doch nur die sorgfältige Planung gewährleistet am Ende eine Lösung, die für jedes Quartier die effizienteste und wirtschaftlichste Energieversorgung aufzeigt.“
Gerade in den ersten Projektphasen sei ein langer Atem gefordert, von allen Beteiligten. Max Elias findet es daher umso wichtiger, die Öffentlichkeit frühzeitig über den Prozess zu informieren und später auf dem Laufenden zu halten. Voraussichtlich im Februar führen die Stadtwerke MüllheimStaufen in den drei beteiligten Kommunen jeweils eine Veranstaltung für die Bürgerschaft durch, in der über den Prozess der Wärmeplanung sowie den aktuellen Stand des Projekts informiert werden soll
Öffentliche Bekanntmachung gem. §33 Abs (6) Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg
Gemäß KlimaG BW §33 Abs (6) informieren die drei Kommunen Müllheim, Auggen und Badenweiler über die Durchführung der kommunalen Wärmeplanung von Dezember 2023 bis voraussichtlich Februar 2025. Im Rahmen der Wärmeplanung werden u. a. Daten von Energieunternehmen und Schornsteinfegern erhoben. Zur Wahrung des Datenschutzes wurde zwischen der Kommune und dem Dienstleister ein Datenverarbeitungsvertrag geschlossen, der sicherstellt, dass erhobene gebäudespezifische Daten nach Beendigung des Projektes gelöscht werden.